Pfad des Herzens – Die Wintersonnenwende
Die Wintersonnenwende am 21.Dezember ist eine der heiligsten Sonnenfeiern.
Sie steht bezeichnend für die längste Nacht des Jahres und erinnert uns zugleich an die langsame Rückkehr der Wärme und des Lichts.
Die Germanen nannten diese Nacht „Mutternacht“. Diese lange Nacht, in der die Dunkelheit schwer und greifbar über allem liegt.
In ihrem Glauben kam das Sonnenrad in dieser Nacht zum Stillstand – zugleich markierte die Wintersonnenwende, das Julfest, den Beginn der 13 Rauhnächte, in denen die Götter Wotan mit seinem Gefolge in wilder Jagd über das Land fegte, um das Alte mit sich fortzureißen.
Die Mutternacht ist somit eine Zeit der inneren Einkehr, eine Zeit des Bewusstwerdung.
Es ist jetzt die Zeit, um dem Herzen zu folgen und in dunkelster Nacht den rechten Pfad zu finden.
So kommt seit jeher dem Entzünden der Lichter ab Jul eine besondere Bedeutung zu.
Dieser Brauch sollte einerseits die Götter motivieren, sich durch die Nacht und die Dunkelheit zu kämpfen; andererseits symbolisiert jedes entzündete Licht die Erhellung des eigenen Geistes.
Ein altes Ritual, das noch heute beim Entzünden der Weihnachtsbaumlichter begangen wird.
Auch eine schöne Möglichkeit dieses Brauches können wir zelebrieren, indem wir an Jul unsere Liebsten um uns herum versammeln und feierlich alle Lichter im Haus löschen. In dieser Dunkelheit der Mutternacht, halten wir uns an den Händen und lauschen zunächst für ein paar Augenblicke der Stille in unserem Inneren.
Der Reihe nach darf dann jeder der Anwesenden ein paar Minuten das Wort ergreifen und eine alte Geschichte oder ein Märchen erzählen, welche bestimmte Werte verdeutlicht; vielleicht eine Begegnung die einen geprägt hat, oder von einem lieben Menschen, Tier, Seele…alles hat seinen Raum und seinen Platz, wer oder was ihm eine wertvolle Lektion lehrte.
Das „wie“ ist völlig unerheblich. Entscheidend ist einzig, dass diese Geschichte von den kostbaren Momenten erzählt, dies das Leben lebenswert machen. Das können große Wunder sein und kleine Götter, die uns im Traum erscheinen; das Lächeln des Gegenüber und völlig Unbekannten, ein bestimmter Duft, Menschen die in unser Herz sehen….
Nach jeder Geschichte wird dann ein Licht entzündet; eine kleine Markierung auf dem Pfad des Lebens.
So geht es reihum, bis der Raum von einem Lichtermeer erfüllt ist – die Wiedergeburt des Lichtes symbolisierend.
Mit Hoffnung und Liebe gewappnet, werden wir ihr entgegensehen und mit vielen kleinen Lichtern, die nicht nur Götter zu motivieren vermögen, sondern auch unser Herz auf dem Pfad des Lebens führen.
Habt es gesegnet und besonders.
Eure An***